Mit etwa 4 Jahren – manchmal etwas früher, manchmal etwas später – rollt diese Welle zum ersten Mal auf Eltern zu: Die Kinder schnappen Schimpfwörter und alle möglichen Ausdrücke im Kindergarten, bei ihren Freunden oder im Sportverein auf. Und schon ist die verbalanale Phase ist da.

In dieser Hinsicht war für uns das letzte Jahr ganz schön anstrengend, denn unser Großer hatte im Kindergarten einiges aufgeschnappt. Wobei ich sagen muss, dass ich dankbar bin, dass er sich nicht allzu viele Schimpfwörter angeeignet hat.

Aber eines, das ständig erwähnt wird reicht, oder? Bei uns war es das Sch-Wort, dass jeden Tag ein paar Mal genüsslich und unter viel Gelächter erwähnt wurde. Ich habe mich damals bei einigen Eltern größerer Kinder erkundigt, wie sie diese Phase überstanden haben, aber mehr als ein „Das geht vorbei.“ habe ich auch nicht herausgefunden.

Tipps, mit denen Kinder keine Schimpfwörter mehr sagen

Seit ein paar Wochen ist es bei uns viel ruhiger geworden und daher schreibe ich euch jetzt von meinen Erfahrungen:

Schimpfwörter schaffen Aufmerksamkeit

Ganz klar, wer Sachen sagt, die schockieren, hat die volle Aufmerksamkeit, egal ob im Kindergarten oder Zuhause. Wichtig ist, sich nicht darauf einzulassen. Nicht zu schockiert zu sein. Nachdrücklich, aber nicht sonderlich beeindruckt darauf zu bestehen, dass das die jeweiligen Wörter nicht wiederholt werden.

Die Bedeutung erklären

Bei unseren Kids funktioniert es ja eigentlich immer ziemlich gut, etwas zu erklären. Deshalb haben wir uns in dieser Phase oft die Zeit genommen zu erklären, warum Schimpfwörter andere verletzen und traurig machen. Trotzdem hat nicht selten das Vergnügen sie laut auszusprechen und die Reaktion abzuwarten gewonnen. Da hilft erstmal nur eins: Ruhe bewahren.

Als Eltern ein gutes Vorbild sein

Theo und ich haben schon bevor wir Kinder hatten, darauf geachtet, wie wir uns ausdrücken. Natürlich ist es schwierig im Affekt und der ersten Wut über etwas, die richtigen Worte zu finden und sich nicht gehen zu lassen. Aber das ist Übungssache und hilft Kinder sehr, sich selbst auch im Zaum zu halten. Wie können wir von unseren Kindern erwarten, dass sie keine Schimpfwörter sagen, wenn sie verärgert sind, wenn wir es aber selber tun?

Schaffen wir es uns zu beherrschen, fällt es unseren Kindern viel leichter, es auch zu lernen.

Immer reagieren, aber nicht zu stark

Manche Eltern hatten uns geraten, einfach gar nicht auf die Schimpfwörter zu reagieren. Das geht vielleicht in den eigenen vier Wänden, wenn man sich das den ganzen Tag anhören will. Aber was macht man im Supermarkt oder zu Besuch bei Freunden?

Ich habe auch schon mal darüber geschrieben, dass es uns wichtig ist, dass unsere Kinder lernen, selbst gute Entscheidungen zu treffen. Da viele Schimpfwörter aus der Abteilung Toilette kommen, haben wir sie vor die Entscheidung gestellt: Wenn sie Ausdrücke sagen wollen, dann dürfen sie das nur im Badezimmer.
Das haben wir konsequent durchgezogen und schnell wurde es ihnen zu langweilig.

Lustige Alternativen erklären

Was immer immer gut klappt ist, außerdem Kindern lustige Alternativen zu klassischen Schimpfwörtern vorzuschlagen. Also so etwa so was wie: Du „Trallalavogel“ oder du „Quatschbanane“. Sie lachen viel mehr darüber und denken sich selber lustige Wörter aus, die andere nicht verletzen.

Ich hoffe, die Tipps helfen euch weiter. Wenn ihr noch andere gute Tipps habt, dann schreibt mir doch eine E-Mail oder kommentiert bei Instagram und Facebook. 🙂