Wenn ich an meine Kindheit denke, habe ich viele Erinnerungen. Eine meiner liebsten ist, dass ich immer sicher war, dass ich und mein Bruder von meinen Eltern wirklich gleich geliebt und sehr gerecht behandelt wurden. Keiner wurde dem anderen vorgezogen, das ist der ganz einfache Grund warum es keinen Geschwisterneid zwischen uns gab. So weit so einfach. Wie genau bekommt man das jetzt eigentlich selber bei seinen Kindern hin?

Geschwisterneid Goodbye: So fühlen sich Geschwister gerecht behandelt

1. Erklären ist das A und O

Meine Mami hat oft darüber gesprochen, dass es ihr wichtig ist uns gerecht zu behandeln, weil sie keinen mehr liebt als den anderen. Und hat es am Beispiel immer gut erklärt: Wenn wir Dinge ganz fair geteilt haben, aber auch, wenn einer etwas durfte, weil er schon älter war – also mein Bruder – und ich noch nicht.

Genauso möchte ich es auch machen. Ich erziehe meine Kinder nicht ganz genauso, wie meine Eltern mich erzogen haben, weil die Zeiten einfach anders sind und vor allem weil jedes Kind anders ist. Aber die Essenz einer bedürfnisorientierten Erziehung mit gesunden Grenzen, die Kindern Sicherheit gibt, ist dieselbe.

2. Fair beschenken und teilen

Bei Essen und Geschenken darf meiner Meinung nach nicht nach dem Alter gestaffelt werden, außer bei Geschenken zu besondern Geburtstagen, wie vielleicht dem 18. Geburtstag.
Denn unser Kleinster der nicht mal zwei Jahre alt ist, hat ungefähr genauso viel Appetit, wie unser Großer, der schon 5 Jahre alt ist.
Einzige Ausnahme sind Süßigkeiten, die wir dem Kleinen fast noch völlig vorenthalten, während die beiden Großen hin und wieder schon etwas naschen dürfen. Das stecke ich ihnen dann aber unauffällig zu.

Bei Geschenken fällt es Kindern meiner Beobachtung nach sehr auf, ob sie fair behandelt werden. Da bin ich wirklich supergerecht und schaue, dass jedes Kind für etwas den gleichen Betrag etwas bekommt. Unsere Verwandtschaft hält sich da leider nicht immer daran und da nehme ich mir der Fairness halber aber heraus, Geschenke auch nachträglich noch etwas umzuverteilen, sodass es gerecht ist und jedes Kind glücklich mit der Aufteilung ist.

Einmal hat Noah ein großes Playmobil-Set zu Weihnachten bekommen und die anderen beiden nichts Vergleichbares. Da habe ich ihnen anschließend erklärt, dass sich derjenige geirrt hat und dass es ein Geschenk für alle zusammen war, sonst wäre es ja nicht gerecht.

Seitdem spielen alle zusammen damit, Problem gelöst.

3. Altersunterschiede beachten: Große und kleine Geschwister dürfen nicht die gleichen Dinge

Ein gute Freundin mit schon erwachsenen Kindern hat mir neulich den Tipp gegeben, dass unser Großer gerade alle Nachteile des Ältesten hat (vernünftig sein, den Kleinen ein Vorbild sein, mit aufpassen), aber keine Vorteile. Seitdem lassen wir ihn immer 10 bis 30 Minuten länger wach und er freut sich so sehr darüber und gibt sich viel mehr Mühe als vorher brav zu sein.

Mein älterer Bruder hatte ähnliche Vorteile durch sein Alter, die ich aber als kleine Schwester immer verstanden habe, auch wenn ich es nicht immer zugegeben habe. Aber im Nachhinein muss ich wirklich sagen, dass es sehr fair war.

Ich denke, dass sind wichtige Gründe damit kein Geschwisterneid, beziehungsweise Eifersucht unter Geschwistern aufkommt. Hier habe ich schon einmal ein paar Tipps aufgeschrieben, wie ihr Eifersucht von Anfang an vermeiden könnt.