Wenn Geschwister sich oft streiten, könnte man manchmal verzweifeln: Hier kommen unsere Tipps, wie wir einfach aus jedem Geschwister-Streit, die Luft rausnehmen!

Vermutlich geht es allen Eltern so, die so idealistisch veranlagt sind wie ich: Ich war überzeugt, dass wenn ich es meinen Kindern nur richtig beibringe, sie sich nie streiten würden und gerne alles miteinander teilen.

Ja, was soll ich sagen: Pustekuchen! Besonders wenn die Geschwister so dicht aufeinander kommen, wie bei uns – so alle 1,5 bis 2 Jahre – sind sie richtig Kameraden und da gibt es einiges untereinander zu klären. Und je müder und kleiner die Kinder sind, desto schneller eskaliert es.

So schlimm, wie sich das jetzt liest, ist es zwar auch wieder nicht, aber es ist mir trotzdem wichtig, dass Streit in unserer Familie nie als etwas Normales zählt und dass unsere Kinder es von Anfang an lernen, sich auf eine gute Art und Weise zu vertragen.

Hier kommt ein Einblick in unser kleines Versöhnritual und natürlich die Detektivarbeit vorher.

Die Wahrheitssuche: Wer hat angefangen?

Oft bin ich genau in dem gleichen Zimmer und habe trotzdem ausgerechnet den finalen Auslöser für einen handfesten Streit nicht mitbekommen. In einer Sekunde ist er eskaliert und nun ist es wichtig erst mal herauszufinden, was überhaupt passiert ist.

Pauschal rumschreien oder beide Kinder aufs Zimmer schicken oder so etwas in der Art, trägt nicht dazu bei, den Streit aufzulösen.

Also Frage ich die Kinder jeweils nach ihrer Version der Wahrheit, während ich einen oder beide der zwei Großen tröste. Danach kann ich mir die Wahrheit durch geschickte Fragestellung dann schon zusammenreimen und eine faire Entscheidung treffen. Für irgendetwas muss meine Liebe zu Krimi-Serien ja gut sein. 😉

Die Versöhnung: unser Ritual

Wir haben ein festes Ritual, dass den Kindern jedes Mal innerhalb von Sekunden den Wind aus den Segeln nimmt und mit denen sie von total wütend ganz schnell wieder ganz normal werden. Vielleicht klappt das bei euch auch, probiert es mal aus!

Habe ich einmal die Wahrheit herausgefunden, wie alles abgelaufen ist, erkläre ich den Kindern, was daran falsch war und wie sie es anders hätten lösen können.

Gibt es nur einen Täter, soll er sich entschuldigen. Das macht er ungefähr mit folgenden Worten: „Es tut mir leid (Name), dass ich dir (was er getan hat). Vergibst du mir?“

Im Grunde ist es nur eine klassische Entschuldigung, aber die Art und der Ton machen die Musik.
Ich achte darauf, dass sich die Kinder in die Augen schauen, dass sie es ernst meinen und dass sie wissen, wofür sie sich überhaupt entschuldigen.

Und immer sagt der andere ja, wozu ich sie natürlich nicht zwinge.

Haben beide sich gegenseitig beschimpft oder gehauen, sagen das beide. Ich merke richtig, wie sie darauf warten, sich entschuldigen und die Sachen lösen zu können. Niemand streitet sich gerne.

Nach der Entschuldigung reden wir nicht mehr den ganzen Tag darüber, sondern es ist wirklich vergeben.

Die beste Nachricht: Je älter die Kinder werden, kann ich beobachten, wie sie immer schöner zusammen spielen und sich immer weniger streiten. Sie haben gelernt ihre Grenzen dem anderen aufzuzeigen und haben andere Lösungswege, wie sie Konflikte lösen können.