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Ich weiß nicht, ob du überraschend Mami wirst oder du endlich dein ersehntes Wunschkind bekommst – aber auf jeden Fall wartet ein komplett neuer Lebensabschnitt auf dich.

Ehekrise trotz Kinderglück?

Deine Welt wird komplett auf den Kopf gestellt: Es ist eine wilde Mischung aus überfließender Liebe und Glücksgefühlen für dein kleines Baby – aber manchmal genauso aus Schlafmangel, Unsicherheit und Überforderung. Ich höre immer öfter von jungen Müttern, dass das Elternsein ihre Ehe ganz schön an die Grenzen bringt.

Wenn du mit dem Vater deines Kindes verheiratet oder liiert bist, möchte ich dir heute ein paar Tipps geben, wie du Ehe- und Beziehungsprobleme durch die neue Situation vermeiden kannst.

In Teil 1 erfährst du alle Tipps vor der Geburt – einen Blog Post später in Teil 2 bekommst du alle Tipps für die Zeit nach der Geburt. Hoffentlich ist für dich das ein oder andere dabei!

Tipps gegen Beziehungsstress

Vor der Geburt:

1. Erwartungen teilen

Die meisten Eltern freuen sich, wenn sie Nachwuchs erwarten. Trotzdem tauchen nach dem glücklichen Überraschungsmoment manchmal schnell die ersten Sorgen und Ängste auf. In dieser Zeit ist es besonders wichtig, dass du dich mit deinem Partner viel austauschst. Schmiedet gemeinsam Pläne für die Zeit mit eurem Baby und hört euch die Erwartungen und Ängste des anderen an.

Macht euch Gedanken über:

a) eure Kindheit

Was war gut an eurer Kindheit? Was war schlecht? Überlegt, welche Erziehungsmethoden ihr beibehalten wollt und welche ihr auf keinen Fall anwenden möchtet. Sprecht auch über die Ehe eurer Eltern. Wie hat es euch als Kinder geprägt, wie sie miteinander umgegangen sind und wie soll eure Ehe eure Kinder prägen?

Vielleicht ist es sogar Zeit ein versöhnliches Gespräch mit einem oder beiden Elternteilen von euch zu führen. Ich frage mich oft, welche Beziehung ich mit meinen Kinder später möchte und versuche so eine Beziehung mit meinen Eltern zu führen.

b) Werte, die ihr vermitteln möchtet

Ehrlichkeit, Treue, Zuverlässigkeit, Nächstenliebe, … – es gibt so viele gute Eigenschaften, die wir unseren Kindern vermitteln können und es ist wichtig, dass wir vorher darüber nachdenken. Warum? Weil Kinder sich besonders die Dinge aneignen, die du und dein Mann ihnen selber vorleben.

c) Finanzen

Viele Ehen gehen in die Brüche, weil sich einer oder beide verschulden. Wenn dann noch Kinder dazu kommen, wird der Druck manchmal zu groß. Macht euch einen realistischen Plan von euren Unkosten und eurem Einkommen und versucht noch vor der Geburt euren Haushalt und euer Konsumverhalten den Finanzen, die ihr zur Verfügung habt, anzupassen.

Wenn ihr in der Hinsicht Probleme habt, scheut euch nicht Hilfe anzunehmen. Findet das Problem heraus und findet den richtigen Ansprechpartner: Das kann je nach Situation zum Beispiel das Arbeitsamt (neuer Job / Umschulung), die Schuldnerberatung, eine Therapie (Spielsucht, …) oder jemand im Freundeskreis sein, der seine Finanzen gut im Griff hat und gute Tipps für euch hat.

d) Träume

Was für Träume hattet ihr als Kinder? Und welche Träume habt ihr für eure Kinder? Es ist wichtig seinen Kindern mitzugeben, dass sie alles schaffen können. Nehmt euch vor euch gegenseitig und später eure Kinder dabei zu unterstützen, eure und ihre Träume zu erreichen. Vielleicht erfährst du verborgene Träume und Ziele von deinem Mann und erinnerst du dich an Ziele, die du einmal hattest. Formuliert gemeinsam Ziele, die ihr als Familie habt. Das stärkt schon jetzt euren Zusammenhalt und später den eurer ganzen Familie.

2. Positive Atmosphäre prägen

Seid euch bewusst: Ihr als Eltern prägt die Atmosphäre in eurem Zuhause. Jetzt ist eine gute Zeit noch mal genau darauf zu achten, wie ihr miteinander redet und miteinander umgeht, vor allem unter Druck und in Stresssituationen. Wollt ihr eine angsterfüllte oder fröhliche Atmosphäre prägen. Ermutigt euch gegenseitig, achtet auf Dinge, die euch am anderen gefallen und erwähnt sie lobend.

Versucht negative und herablassende Redewendungen komplett aus eurem Wortschatz zu verbannen, auch wenn sie lustig gemeint sind. Mal ehrlich: Freust du dich, wenn dich jemand Schussel, lahme Ente, faule Nuss oder sonst was nennt? Manche Dinge haben sich manchmal aus Unachtsamkeit eingeschlichen. Sie sind auf den ersten Blick für dich vielleicht nicht wirklich schlimm, aber bringen schnell das Fass zum Überlaufen, wenn es in einer Ehe mal nicht so rund läuft oder Stresssituationen entstehen.

3. Die Zeit nach der Geburt planen

a) Hilfe im Haushalt annehmen und einfordern

In der ersten Zeit nach der Geburt, ist es schön, wenn man jemanden hat, der einen beim Wäsche waschen, Kochen oder Baby versorgen hilft. Nehmt Hilfe von euren Eltern in Anspruch oder bittet gezielt um Hilfe. Auch Geschwister oder enge Freunde können eine super Hilfe sein.

b) Urlaub oder Elternzeit einreichen

Wenn es möglich ist, sollte dein Mann sich um den Geburtstermin herum Urlaub oder schon seine Elternzeit nehmen. Heutzutage wird die Elternzeit für Männer (klassischerweise oft für 2 Monate) in den meisten Unternehmen ohne Probleme akzeptiert. Wenn das Geld nicht ganz reicht, kann dein Mann mit Absprache seines Arbeitgebers trotzdem noch 30 Stunden die Woche arbeiten. Aber je mehr Zeit ihr füreinander und als Familie habt desto besser.

c) Über alle Formalitäten informieren

Euer Baby muss in der Woche nach der Geburt beim Standesamt gemeldet werden, um eine Geburtsurkunde ausgestellt zu bekommen. Auch im Einwohnermeldeamt sollte euer kleiner Schatz früh gemeldet werden. Weitere Formalitäten sind zum Beispiel die Beantragung von Kindergeld und Elterngeld. Informiere dich rechtzeitig und erstelle dir am besten eine Checkliste auf der steht, was du nach der Geburt bis wann erledigen musst.

In Teil 2 erfahrt ihr alle konkreten Tipps, die euch nach der Geburt eures Schatzes helfen, neben einer frischgebackenen Familie auch eine gute Ehe zu führen.