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Ich finde es total wichtig, andere Mamis zu ermutigen. Jede von uns wurde anders erzogen, hat einen anderen Stil, andere Ansätze – aber in einem sind wir uns doch alle gleich: In der Liebe zu unseren Kindern.

Ich höre öfter in der Verwandtschaft oder im Freundes- und Bekanntenkreis, dass ich wie jemand wirke, der die Mutterrolle ganz einfach und sicher verinnerlicht hat. Das bringt mich wahlweise immer ein bisschen zum Lachen oder in Verlegenheit.

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Vergiss den Erfahrungsschatz: Du hast alles, was du brauchst

Denn Fakt ist: Ich bin selber nur eine kleine Schwester und habe keine Erfahrung mit kleinen Geschwistern. Im Gegensatz zu vielen Freundinnen habe ich in meiner Jugendzeit auch nicht als Babysitter gearbeitet.
Außerdem bin ich in meinem Umfeld eine der Ersten die Kinder bekommen hat. (Langsam ändert sich das und ich freue mich sehr darüber.) 😉

Ich habe also das Mutterwerden bei anderen Mamis eher von Weitem mitbekommen.
Ich bin einfach so ins Muttersein hinein geplumpst. Das war aufregend, wunderschön, aber natürlich auch etwas beängstigend.

Eine wunderbare Erfahrung habe ich in dem Ganzen gemacht: In unvorhergesehenen Situationen ist es meistens mein inneres Gespür, dass mir hilft richtig auf mein Baby oder Kind zu reagieren.

Deine Haltung macht den Unterschied

Ich mache mir in vielen Bereichen Gedanken, welche Haltung ich manchen Situationen, Umständen und Dingen gegenüber habe. Ich habe mich wirklich sehr auf Kinder und das Mama-Sein gefreut. Das hat mir sehr dabei geholfen, eine entspannte Mutter zu werden.

Ein Satz, den ich mal irgendwo gelesen habe, hat mich sehr geprägt: Die Mutter prägt die Atmosphäre in ihrem Zuhause.

Ich finde, dieser Satz hat viel Wahres. Oft hat man nur Sekunden Zeit sich zu entscheiden. Zum Beispiel, wenn dein Baby einmal zu oft weint oder dein Kleinkind schon wieder die Milch umwirft: Entscheide ich mich jetzt dafür, die Stimmung kippen zu lassen und schlecht gelaunt und gereizt zu sein? Oder entscheide ich mich dafür, mich in meiner positiven Haltung nicht beirren zu lassen?

Wir alle haben schon die schlechte Entscheidung getroffen. Ich persönlich finde es krass zu sehen, wie schnell eine Spirale einsetzt: Bist du schlecht gelaunt, sind deine Kinder verunsichert und gereizt. Quengeln die Kids, wird schnell auch dein Mann unruhig. Und so schnell sitzt die ganze Familie im Stimmungstief.

Konzentriere dich auf die positiven Aspekte des Mama-Seins

Mutter zu sein ist selten einfach, aber was man dafür bekommt, ist unbezahlbar. Wenn mein 2-Jähriger seine Arme um mich schlingt, mich mit leuchtenden Augen anschaut und aus vollen Herzen sagt: „Ich liebe dich Mami!“ Dann läuft mein Herz über vor Freude.

Es ist Liebe, die uns als Mamis antreibt.
Liebe macht alles möglich, hält allem stand, ist geduldig und rechnet Fehler nicht an.

Kurze Zeit, nachdem Noah auf die Welt gekommen ist, ist das Baby von einer Freundin gestorben. Es ist für jede Mami das Schlimmste, das überhaupt passieren kann. Unvorstellbar und unfassbar. Es gibt keine Worte dafür.

Es hat mich sehr beeinflusst. Konkret hat das für mich bedeutet, meinen kleinen Schatz besonders oft in den Armen zu halten, seinem Atem zu lauschen, sein Lächeln zu bewundern und für seinen Schutz zu beten. Keinen Tag, keine Minute als selbstverständlich hinzunehmen.

Noah war schon immer ein superliebes Baby – aber natürlich gibt es immer diese Tage im Leben einer Mami, an denen du an deine Grenzen kommst. Jedes Mal, wenn ich müde und erschöpft war, habe ich daran gedacht, was für ein Privileg es ist, ein Baby haben zu dürfen.

Was für ein Geschenk! Wie wunderschön, dass dir so ein wunderbares kleines Geschöpf anvertraut ist, damit du es auf seinem Weg begleiten kannst und es mit Liebe überschütten kannst.
Keine einfache Aufgabe, aber du hast alles, was du brauchst, um sie mit Bravour zu meistern.

Hör auf deine Kinder mit anderen zu vergleichen

Spätestens seit ich zwei Kinder habe, weiß ich: Alle Kinder sind verschieden – ihr Charakter, ihre Talente, ihre Interessen sind komplett individuell.

Einer meiner wichtigsten „Weisheiten“, die mir dabei helfen, als Mutter entspannt und optimistisch zu sein ist, meine Kinder nicht zu vergleichen. Nicht miteinander. Nicht mit den Kindern anderer Mütter.

Es wird die Schulkameraden, die Studien- oder Arbeitskollegen deines Kindes später nicht interessieren, wann es angefangen hat zu krabbeln, zu laufen, zu sprechen oder aufs Töpfchen zu gehen. Dinge, die dich jetzt jeden Nerv kosten, weil du alles in einem perfekten Zeitrahmen geplant hast, werden völlig bedeutungslos sein.

Wichtig wird später für dein Kind sein, ob es sich geliebt und angenommen gefühlt hat, so wie es ist. Unterstützt und angefeuert mit all seinen Stärken und trotz seiner Schwächen.

Was hat der Mutterinstinkt damit zu tun?

Ich glaube, dass jede Mutter weiß, was das Beste für ihre Kinder ist. Ganz individuell. Wir lassen uns nur zu oft beirren und verunsichern von der Meinung anderer. Von der Gesellschaft und den Erwartungen von Menschen, die uns nahe stehen. Du kannst am besten einschätzen, was dein Kind benötigt und wie du deinem Kind am besten großziehen kannst.

Lerne deiner eigenen Einschätzung zu vertrauen. Niemand kennt dein Kind so gut wie du. Liebt es so wie du. Schon allein die Liebe, die du zu deinem Kind hast, macht dich zum wichtigsten Entscheidungsträger. Im besten Fall zusammen mit deinem Mann, denn auch ihn treibt die Liebe zu seinem Kind an. Liebe hilft uns, die richtigen Entscheidungen zu treffen.

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Komplikationen und Ängste: Wenn du Hilfe brauchst

Es gibt immer Momente, in denen auch wir als Mütter Hilfe brauchen. Und du solltest dich nie schämen, sie anzunehmen und einzufordern. Egal, ob du nach der Geburt verunsichert bist oder Probleme damit hast, in deine Mutterrolle hineinzufinden. Oder ob du ein Schreibaby oder ein Kind mit besonderen Bedürfnissen hast.

Letztes Jahr ist das Schlagwort „Regretting Motherhood“ aufgekommen. Frauen, die sagen, dass sie ihre Kinder lieben, aber sich inzwischen gegen das Muttersein entscheiden würden.
Mich hat das sehr traurig gemacht. Denn ich glaube, eigentlich bedeutet das, dass wir als Gesellschaft Mütter zu oft alleine lassen. Mit ihren Sorgen und Ängsten. In schweren Zeiten und Notlagen. Das wir sie zu oft ausschließen.

Lasst uns die Augen und Arme offenhalten, für Mamis die tatkräftige Unterstützung und eine Schulter zum Ausweinen brauchen. Ohne erhobenen Zeigefinger und ganz genaue Vorgaben „wie etwas zu sein hat“. Aber mit ganz viel Liebe.