Das böse Erwachen kommt manchmal erst im Schul- oder Teenie-Alter, wenn die Beziehung zwischen Eltern und Kindern schon einen erheblichen Knacks bekommen hat und Freunde zur Ersatzfamilie geworden sind.
Damit es gar nicht so weit kommt, habe ich hier für dich und mich ein paar hilfreiche Tipps zusammengefasst, damit unsere Kinder das Vertrauen in uns nie verlieren.
1. Nimm deine Kinder ernst
Kleine Kinder, kleine Probleme – große Kinder, große Probleme. So lautet ein bekanntes Sprichwort. Und es viel Wahres dran. Kleine Kinder sind traurig, wenn ihnen jemand das Spielzeug wegnimmt, sie müde sind oder enttäuscht, weil sie etwas noch nicht alleine schaffen. Aber es beschäftigt sie auch schon, wenn Papi mit Mami mal etwas ungeduldiger spricht oder die Stimmung zu Hause allgemein schlecht ist.
Große Kinder haben da schon ganz andere und oft komplexere Probleme. Dennoch ist es extrem wichtig, deine Kinder von Anfang an ernst zu nehmen. Sensibel dafür zu sein, was in ihnen vorgeht. Nimm dir die Zeit dein Kind im Arm zu halten und zu trösten, auch wenn es sich deiner Meinung nach nur um eine Lappalie handelt.
Egal in welchem Alter und welcher Entwicklungsstufe sich dein Kind befindet: Es hat reale Bedürfnisse, Fragen und Ängste. Es ist wichtig ihnen dort zu begegnen, sie an die Hand oder auf dem Arm zu nehmen und sie gemeinsam mit ihnen zu besiegen.
2. Achte die Privatsphäre
Mich hat das Vertrauen, dass mir meine Eltern entgegengebracht haben, sehr beeindruckt. Sie haben immer ganz klar kommuniziert, dass sie weder meine Schränke oder Schubladen durchsuchen noch meine Tagebücher lesen würden, geschweige den Mails oder Briefe. Und noch viel wichtiger: Sie haben sich wirklich daran gehalten.
Dieser Vertrauensvorschuss hat mir so sehr imponiert, dass ich dieses Vertrauen gar nicht missbrauchen wollte.
Gerade Kids im Teenie-Alter lassen sich kaum kontrollieren, so sehr du dich auch anstrengst. Großer Druck und Drohungen sorgen eher dafür, dass die Tarnungen und Verstecke noch raffinierter werden. Von dubiosen Apps und gefährlichen Freundschaften via Social Media und Chats ganz zu schweigen.
Deine einzige Chance, von wichtigen Dingen zu erfahren und ein ernst genommener Ratgeber für deine Kinder sein zu dürfen ist: Ihr Vertrauen zu gewinnen und zu behalten.
3. Biete Unterstützung an
Meine Eltern haben immer signalisiert, dass sie mir gerne in jeder Situation helfen und beistehen werden, ohne dass ich ihre Liebe verlieren würde. Denn mal ehrlich: Jeder macht Fehler – auch Kinder.
Es ist für alle Menschen, aber besonders für Kinder, eine große Erleichterung, wenn sie sich nicht die Anerkennung ihrer Eltern durch Leistung verdienen müssen.
4. Sei ein Vorbild
Du möchtest, dass deine Kinder dir vertrauen? Dann sprich vor ihnen nicht schlecht über deine Familie, Freunde, Verwandte, Bekannte, Nachbarn, Arbeitskollegen, und, und, und.
Denn auch wenn du nicht mit jedem auf einer Wellenlänge liegst, wirst du ihn wohl in den seltensten Fällen auflaufen lassen, sondern meistens freundlich aufgesetzt ins Gesicht lachen.
Wenn dein Kind einmal durchschaut hat (und sie durchschauen das sehr schnell), dass du manchen Menschen gegenüber deine beste Seite zeigst, aber dann schlecht hinter ihrem Rücken redest, hast du das Vertrauen deiner Kinder in dich nicht gestärkt.
5. Halte Versprechen
Damit deine Kinder das Vertrauen in dich nicht verlieren, solltest du zu deinen Versprechen stehen.
Du hast deinem Sohn versprochen, am Samstag mit ihm in den Zoo zu gehen? Dann solltest du deine Prioritäten auch so setzen, das du es trotz hohem Arbeitspensum und anderen Verpflichtungen schaffst, dieses Versprechen einzuhalten.
Versprich deshalb nie gedankenlos etwas, sondern überlege dir vorher, was wirklich für dich machbar ist. Ein Versprechen zählt sehr viel für Kinder – mache keine bedeutungslosen Worte daraus.
6. Bewahre Geheimnisse
Das Vertrauen deiner Kinder baut mit der Zeit auf Erfahrungen auf. Verrate also keine Geheimnisse, die sie dir anvertraut haben, auch wenn du sie für harmlos oder belanglos hältst. Das Vertrauen deiner Kinder ist keinen noch so großen Lacher auf einer Party wert, wenn du eine nette Anekdote auf Kosten deiner Kinder erzählst.
7. Ziehe keine andere Seite auf
Lebe keine Doppelmoral. Egal, wie vorbildlich du in der Arbeit oder im Bekanntenkreis rüberkommst: In deinem Zuhause zeigt sich, was dein Vorbild wert ist.
Ein vorbildlicher Kirchgänger, der seine Frau verprügelt oder ein eifriger Elternsprecher, der seine Kinder zu Hause fertig macht – wird in der Gesellschaft geschätzt, aber seine Kinder kennen sein wahres Gesicht. Das ist natürlich sehr überspitzt ausgedrückt, aber auch schon regelmäßige Wutanfälle, machen jegliches Vertrauen kaputt und verbreiten in deinem Zuhause eine Atmosphäre von Angst.
8. Liebe, Liebe, Liebe
Kinder spüren, wenn sie geliebt sind. Aber es richtig mit einer dicken Umarmung zu zeigen und es ihnen direkt zu sagen, ist noch besser. Es gibt ihnen Sicherheit und hilft ihnen sich zu öffnen.
Schaffe für deine Kinder ein liebevolles Zuhause, dass unabhängig ist von Fehlern, die sie machen oder Leistungen, die sie bringen. Geliebte Kinder sind Kindern, die ihren Eltern leichter Vertrauen schenken können.