…. ist es nicht verrückt, wie schnell die Zeit vergeht? Gerade noch haben unsere Kleinen laufen, sprechen und auf Toilette gehen gelernt. Haben mit uns gekuschelt und gespielt, sich von uns trösten und verwöhnen lassen – und plötzlich sind sie schon Schulkinder und fiebern der Einschulung entgegen.

Von den Sorgen vor der Einschulung

Ich weiß noch genau, wie nervös ich bei meinem ersten Schulkind war: Mein Ältester hat sich sehr auf die Schule gefreut, auf all das, was er lernen darf. Aber ich war so unsicher. Habe ich mein Kind gut vorbereitet? Wird er liebe Freunde finden? In einer Großstadt wie München hat man leider nicht automatisch die Freunde aus dem Kindergarten in der Klasse. So war es in unserem Fall. Was, wenn er gemobbt wird? Was wenn die Lehrer ungerecht sind oder nur ihre Stunden absitzen?

So viele Sorgen, die mich nervös gemacht haben.

Ich wurde an meine eigene Kindheit erinnert. Gerade in meiner Grundschulzeit gab es alles davon: Fiese Kinder, unmotivierte Lehrer und Freunde, auf die ich mich nicht verlassen konnte.

Egal, welche Herausforderungen in der Schule anstehen: Deine Liebe macht den Unterschied!

Aber eine Sache, die mich immer gehalten hat, war die Liebe meiner Familie. Eine Liebe, zu der ich jeden Tag zurück nach Hause kommen konnte. Eltern, die mir jeden Tag gesagt haben, dass sie mich lieben, egal, welche Noten ich nach Hause bringe. Dass ich für mein Leben und meine Zukunft lerne und nicht für ihre Wünsche.

(Das hat mich so motiviert, die Schulzeit nicht als Übel sondern als Chance anzusehen.)

Ich kam nach Hause zu Eltern, die mich getröstet und mir versichert haben, dass ich gut bin, so wie ich bin, wenn mal wieder jemand über meine Brille oder später meine Zahnspange gelacht hat oder wenn ich wegen meines damaligen Asthmas mal wieder als Letzte in die Sportmannschaft gewählt wurde.

Egal, welchen Herausforderungen dein Kind gegenüberstehen wird, unsere Kinder haben immer uns als Rückhalt und als sicheren Hafen und das ist das Wichtigste!

Deshalb hab keine Angst – unsere Kinder schaffen das!

Eine Sache, dir mir als Schulkind-Mama superwichtig ist:

Ich habe mir fest vorgenommen, immer mit meinen Kindern in Beziehung und konstanten Gesprächen zu bleiben. Es ist mir wichtig, dass meine Kinder wissen und spüren, dass mir ihr Leben wichtig ist, auch in den Alltagsdetails. Dass sie mit mir über alles reden können. Egal wie klein ihre Sorgen sind, wenn es Streit in der Schule gab oder sie sich besonders über etwas gefreut haben. Sie wissen, dass ich immer mit offenen Ohren und Armen für sie da bin.

Es ist leider nicht normal, dass in jeder Familie offen über alles gesprochen werden kann und wenn bei euch Zuhause noch viel ungesagt bleibt, möchte ich dich ermutigen, an einer neuen Gesprächskultur zu arbeiten. Manchmal sind es solche Kleinigkeiten, die unsere Kinder belasten, aber wenn sie nicht darüber sprechen können, macht es ihr Leben so viel schwerer.

Sie brauchen uns als aktive Zuhörer und ohne erhobenen Zeigefinger. Dafür mit ganz weit geöffneten Armen und bedingungsloser Liebe.

Mein Fazit als Dreifach-Mama von Schulkindern

Letztes Jahr kam mein jüngstes Kind in die Schule und ich weiß noch wie bewegend der Kindergarten-Abschied war. Meiner voraussichtlich letzten Einschulung als Mama sah ich inzwischen ganz gelassen und mit Freude entgegen: Ich kannte bereits die Schule und ich kannte sogar die erste Klassenlehrerin von meinen beiden älteren Kindern.

Und ihre insgesamt 5jährige Schulzeit war für mich so heilsam. Denn all meine Befürchtungen und eigenen Erfahrungen als Schulkind sind nicht eingetroffen: Sie haben nur tolle, engagierte Lehrer an einer wirklich guten Schule, wo wir Eltern uns einbringen und konstruktive Vorschläge machen können. Fast alle anderen Kinder und ihre Eltern sind wirklich lieb und meine Kinder gehen supergerne in die Schule, was mich wahnsinnig für sie freut.

Ein kleiner, ermutigender Rückblick auf meine nicht ganz ideale Schulzeit

Wie fast immer im Leben, ist ein schwerer Anfang, eben nur das: Ein schwerer Anfang bis es Schritt für Schritt immer besser werden kann. Ein kleiner Triumph war zum Beispiel für mich, dass mich am Ende der 11 Klasse ein paar der besten Sportler gefragt haben, ob ich nicht mit in den Sport-Leistungskurs möchte. Ich, die in der Grundschule immer als eine der Letzen gewählt wurde! Ich habe mich letztendlich dagegen entschieden, aber nur, weil meine Berufswünsche in eine andere Richtung gingen. Gefreut hat es mich trotzdem.

Und auch die Kinder wurden immer netter, je älter sie wurden. Und in meinen Teenager-Jahren kamen dann richtig gute Freunde dazu. (Trotzdem hat es nicht geschadet einen großen Bruder zu haben, der mich besonders in meinen Grundschuljahren wahnsinnig gut verteidigt hat.)

Im Nachhinein betrachtet hat meinem Charakter nicht geschadet, manchmal ausgegrenzt oder benachteiligt zu werden. Im Gegenteil. Ich kann es bis heute nicht ertragen, jemanden alleine irgendwo stehen zu sehen und bemühe mich immer alle miteinzubeziehen.

Und genau das bringe ich auch meinen Kindern bei: Kein Kind wird ausgegrenzt, alle dürfen mitspielen. Keiner wird ausgelacht, jedem wird geholfen. Jeder hat es verdient, gute Freunde zu haben. Fangt damit an, dass ihr selbst die besten Freunde seid, die ihr sein könnt.

Nur Mut Mama – wir können unseren Kindern so viel Gutes mitgeben und es wird auch für alle um sie herum ein Segen sein.