Inzwischen sind meine drei Kinder schon 9, fast 8 und fast 6 Jahre alt und seit etwa 2-3 Jahren hat der große Stress und die Überforderung der Baby- und Kleinkind-Jahre bei uns Zuhause deutlich nachgelassen. Weil ich sehr viel von Baby-Mamas gefragt werde, ob das Mama-Leben mit den Jahren einfacher wird, habe ich mich entschlossen, meine Antwort für euch hier aufzuschreiben:

„Liebe Mama eines oder mehrerer Babys und Kleinkinder,

was du jeden Tag leistest ist einfach unglaublich und absolut nicht selbstverständlich.

Ich sehe dich und all das, worauf du gerade verzichtest: Zeit für dich selbst, für Freunde und einfach, das zu tun, was du gerade möchtest. Danke, dass du Verantwortung übernimmst und deine Liebe und Hingabe in ein neues Leben, in deine Familie, investierst.

Du bist die Richtige für diese Aufgabe

Ich kann mich noch erinnern, als wäre es gestern: Die Erschöpfung, der nagende Zweifel, nicht gut genug zu sein sowie die Einsamkeit, wenn du die Einzige in deinem Umkreis bist, die ein Kind bekommen hat.
Aber lass mich dir sagen: Du bist gut genug. Du bist die Richtige für diese Aufgabe. Du kannst all die Fähigkeiten entwickeln, die es braucht um eine gute Mutter zu sein.

Hör auf so hart gegen dich selbst zu sein. Du darfst müde sein. Du darfst Tage haben, an denen du nicht weiter weißt und an denen alles zu viel ist. Du musst den Haushalt nicht immer perfekt im Griff haben, auch wenn Instagram voll von wunderschön aufgeräumten Häusern und Kinderzimmern ist. Es ist NICHT die Realität, nur eine Inspirationsquelle.

Höre auf deine Intuition

Aber gib nicht auf! Vertraue auf deine Intuition und lass dich nicht von den Ratschlägen aufdringlicher Menschen verunsichern. Jedes Kind und jede Familie ist anders. Ignoriere Hinweise, durch die du dich klein und unfähig fühlst. Nimm Tipps an, wenn sie dein Leben erleichtern und dich ermutigen.

Meine Trick war immer, die Mütter nach Tipps zu fragen, die schon etwas ältere Kinder haben oder die vielleicht sogar schon erwachsen sind und bei denen man sehen kann, dass sie glücklich sind, dass Familie einen hohen Stellenwert in ihrem Leben hat und dass sie ihre Eltern sehr lieben.’Denn irgendetwas müssen diese Mamas richtig gemacht haben, oder? Trotzdem muss du nicht alles 1 zu 1 auf deine Erziehungsmethoden anwenden, sondern darfst es je nach Bedarf anpassen oder weiterentwickeln.

Ist der Gedanke nicht schön, dass du diejenige bist, die die Atmosphäre in deinem Zuhause und die Zukunft deiner Kinder prägt? Eine große Verantwortung, an der du nicht zerbrechen sollst, sondern an der du wachsen darfst, in deinem Tempo und nach deinen Vorstellungen.

Alle Eltern machen Fehler

Kannst du dich noch an deine Kindheit erinnern, bis du etwa drei Jahre alt warst? Ich auch nicht! Aber ich spüre noch bis heute die Liebe meiner Eltern, obwohl sie bestimmt nicht immer alles richtig gemacht haben.

Ist es dann nicht absurd, wie viel Stress und Druck wir uns oft machen, um alles absolut perfekt hinzubekommen? Dabei machen wir alle Fehler.

Versteh mich nicht falsch: Natürlich ist es wichtig, dass du deine Babys und Kinder gut versorgst, sie niemals schüttelst oder schlägst und dir Hilfe holst, wenn du zu überfordert mit der Situation bist.
Aber ich denke, du würdest diesen Text nicht lesen, wenn du Gefahr laufen würdest, deine Kinder in eine gefährliche Situation zu bringen.
Ich denke, du bist sehr kritisch und hart zu dir selbst, so wie ich es auch oft war.

Lass mich dir sagen: Ja, du wirst Fehler machen, aber sie wiegen nicht so schwer, wie es in dem Moment vielleicht scheint. Sei gnädig mit dir. Gnädig mit dir zu sein, heißt nicht, dass du aufhörst zu lernen, es heißt einfach, dass du dich nicht unnötig fertig machst. Es raubt nur deine Kraft, die du brauchst, um weiterzumachen.

Und ich verspreche dir: Es lohnt sich. Deine Mühen, deine Tränen, deine Verausgabung an manchen Tagen sind nicht umsonst. Lerne auf die Details zu achten. Die schönen Marmeladenglas-Momente, die jeden Tag, in einem Lächeln, einer Umarmung, an kleinen Fortschritten auf dich warten.

Setze deine Fokus auf die guten Dinge

Ich habe mir angewöhnt, all den schlechten Momenten weniger Beachtung zu schenken, weil sie mich nur die Kraft kosten, die ich dringend brauche. Ich bin ein Profi darin geworden, die guten Dinge zu sehen und meine ganze Konzentration auf sie zu richten. Denn das gibt mir Kraft, Hoffnung und Freude.

Lasse Energieräuber in Form von bestimmten Menschen und auch in Form deiner eigenen negativen Gedanken nicht so sehr an dich heran, sondern lege deinen Fokus auf alles, was dich mit Freude und Zuversicht erfüllt. Dein Leben ist gerade einfach zu voll, um eine falsche Perspektive zuzulassen.

Im besten Fall umgib dich mit anderen Mamas oder einfach Frauen, die dich unterstützen möchten. Aber wenn sie aktuell nicht in Sichtweite sind – du schaffst es auch alleine, vertraue auf deine innere Stärke, du kannst noch so viel mehr!

Und nun zum Schluss: Es wird leichter!

Es ist einfach unglaublich wie viel Arbeit wegfällt, sobald man keine Windeln mehr wickeln oder Essen füttern muss. Sobald Kinder lernen einigermaßen selbständig aufzuräumen, sich nicht mehr ständig vollkleckern, vollspucken oder einnässen.

Natürlich kommen mit wachsendem Alter neue Aufgaben auf dich zu, aber dazu ein anderes Mal mehr. Wenn du einmal angefangen hast, dir mehr zuzutrauen und auf deine Intuition zu hören, wirst du merken, wie du immer mehr in deine Rolle als Mama hineinwächst.
Und das kann dir niemand mehr nehmen.

Du bist eine gute Mama und hast alles, was du brauchst, um nicht nur den heutigen Tag sondern auch die nächsten Jahre zu überstehen. Ich drück dich!