Kennt ihr das, wenn eure Kinder diese Aha-Momente haben und dann einen echten Durchbruch in ihrer Entwicklung erleben? Das ist einfach das Beste!

Manchmal kostest es einfach Zeit, besonders bei Babys und Kleinkindern. Aber je öfter ihre eigene Entscheidungen und ihr Charakter davon abhängt, kommt es auf mehr an.

Mir ist es so wichtig, dass meine Kinder nicht nur als Geschwister aufwachsen, sondern als richtig gute Freunde, die aufeinander aufpassen, miteinander Spaß haben und sich vertrauen können.

Natürlich haben sie mehr oder wenigere unterschiedliche Charaktere und Interessen, aber wer hat sie nicht?
Ich habe gemerkt, meine beste Waffe bei der Kindererziehung ist die Wahrheit, aber immer mit viel Liebe. Ich habe hier schon einmal geschrieben, warum ich meinen Kindern immer die Wahrheit sagen will.

Der Aha-Effekt: Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit

Mein Großer hatte vor kurzem eine Phase, in der er mit seiner kleinen Schwester nicht allzu viel Geduld hatte. Das hatte auch viel damit zu tun, dass er seinen noch kleineren Bruder vor zu überschwänglicherer Liebe ihrerseits schützen wollte.

Also habe ich alles versucht, um ihm zu erklären, dass er doch etwas nachsichtiger mit ihr sein sollte, weil sie ja trotzdem gerade erst drei Jahre alt ist und er schon fast fünf. Ich habe alles versucht, um ihm das klarzumachen: mit Engelszungen geredet und geschimpft, wann immer er zu grob zu ihr war und das war für keinen der Beteiligten schön.

Der genannte Aha-Effekt seinerseits setzte erst ein, als ich ihm ein bisschen aus meiner Kindheit erzählt habe. Das mein großer Bruder nicht immer so nett zu mir war und wie ich mich dabei gefühlt habe. Und wie traurig mich das gemacht hat. Da habe ich gemerkt, dass er begreift, um was es eigentlich geht.

Seitdem ist er viel geduldiger mit der Kleinen ist. Und immer, wenn er es mal nicht geschafft hat, fragt er gleich: Bist du trotzdem noch meine Freundin?
Richtig süß.

Inzwischen spielen die Beiden viel besser zusammen und lassen sich ausreden. Sie haben sich schon immer sehr geliebt, aber manchmal flogen im Eifer des Gefechtes schon ganz schön die Fetzen. Inzwischen ist es schon viel besser geworden.

Viele Mütter sagen, dass sich das mit der Zeit eh gibt, wenn Geschwister sich streiten. Aber ich glaube, dass wir als Eltern schon dabei helfen können, vermitteln, moderieren und viel erklären. Und natürlich müssen Kinder auch lernen, Unstimmigkeiten alleine zu klären. Aber alles hat seine Zeit und unsere Aufgabe ist es, das gut einzuschätzen.

Aus den Fehlern der Vergangenheit lernen

Wenn meine Mutter mir früher erzählt hat, was sie in ihrer Kindheit oder Jugendzeit am meisten verletzt hat und warum sie und mein Vater als Eltern manche Dinge anders machen als ihre Eltern, hat mich das immer tief beeindruckt und meiner Wut und Rebellion allen Wind aus den Segeln genommen.

Ganz wichtig ist mir, dass wir lernen das zu vergeben, was früher nicht gut gelaufen ist. Wir können es jetzt nicht mehr ändern. Aber wir können uns entscheiden, uns davon nicht festhalten zu lassen und nach vorne zu schauen. Auch um unserer Kinder willen.

Es bringt nichts, andere schlecht zu machen oder auf eine negative Art den Finger auf Fehler der Vergangenheit zu zeigen. Aber es ist andererseits so wichtig, dass wir Entwicklungen aufhalten, die im Jetzt und Hier zu den gleichen negativen Auswirkungen führen.

Es gibt einfach so viele Sachen, die früher ganz üblich waren, von denen wir heute wissen, das sie nicht sein müssen:

Babys schreien lassen? Nein. Heute wissen wir, es zerstört das Urvertrauen und schadet der Entwicklung.

Kinder schlagen oder psychisch unterdrücken? Nein. Wir möchten unser Kinder zu starken, gesunden und selbstbewussten Menschen erziehen.

Geschwister, die nicht lernen, sich zu lieben? Nein. Wir wollen alles daran setzen, trotz aller Unterschiedlichkeiten, dass sich unsere Kinder immer gute Freunde bleiben und einander helfen.

Was sind die Dinge aus eurer Kindheit, die ihr euren Kindern ersparen wollt, beziehungsweise, die ihr mit eurem heuten Wissen besser machen könnt?

Und andererseits haben bestimmt viele von euch so viele gute Ideen zu Kindererziehung direkt von ihrer eigenen Mama abgeschaut und freuen sich darüber – mir geht es zumindest bei vielen Sachen so. 😉