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Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ständig stolpere ich in den sozialen Netzwerken über Artikel, in denen es darum geht, dass der Stress für Mütter und generell Familien einfach zu hoch ist.

Warum es so viele Statements zu dem Thema gibt? Weil es einen Nerv der Zeit trifft und jede Mutter und jeder Vater – gerade von kleinen Kindern – ein Lied davon singen kann. Ich lese die meisten Artikel gar nicht mehr, weil sie mir einfach nicht weiterhelfen. Es hilft mir nicht, dass Mama A supergestresst ist und das Gefühl hat, nichts mehr hinzubekommen. Vielen hilft es, weil sie denken: Cool, wir sitzen in einem Boot und sind alle irgendwie mit der Gesamtsituation nicht zufrieden.

Mir hilft es nicht. Ich möchte mit der Gesamtsituation zufrieden sein. Auch wenn es nicht einfach ist. Mir hilft es einfach nicht, mich der Hoffnungslosigkeit hinzugeben und zu denken: So geht es eben allen. Das ist eben die Phase in den ersten Jahren des Mama-Lebens. Einfach nein, ich möchte das nicht akzeptieren!

Deshalb habe ich es mir zur Angewohnheit gemacht, viel über die Dinge nachzudenken, über die ich dankbar bin. Und weniger, über die Dinge, die es mir schwer machen. Ganz einfach nach dem Prinzip: Welches Tier man mehr füttert, wird das Größere. Und merke jeden Tag mehr, wie dankbar ich eigentlich bin. Es muss nicht alles perfekt sein, um schön zu sein.

Definition von Dankbarkeit:

„Das Wort Dankbarkeit beschreibt einen Zustand, in dem man anerkennt beziehungsweise zu schätzen weiß, dass einem jemand oder etwas ein positives Gefühl durch eine immaterielle oder materielle Zuwendung geschenkt hat.
Dankbarkeit ist somit meist an eine Bedingung geknüpft, kann aber auch bedingungslos – aufgrund einer grundlegenden „inneren Haltung“ – erfolgen.“

Dankbarkeit! So richte ich meinen Fokus aus.

Und ich habe für mich gemerkt, dass diese Dankbarkeit, diese Konzentration auf die guten Dinge mir total hilft, den Druck und den Stress nicht mehr an mich heranzulassen. Zumindest meistens. Und natürlich ist nicht alles von heute auf morgen Friede, Freude, Sonnenschein – aber Dankbarkeit ist die Basis, die Grundeinstellung, die ich für mein Leben haben möchte. Es hilft mir Dinge auch mal locker zu nehmen. Zu merken, dass heiße Suppen nicht so heiß gelöffelt werden, wie sie gekocht werden.

Den Stress nicht an meine Kinder weiterzugeben, sondern im Zweifelsfall mal den Haushalt und andere To Do’s stehen zu lassen und dafür die Zeit lieber mit ihnen zu verbringen. Sie zu unterstützen, zu fördern und zu fordern, an ihrer Seite zu sein und vor allem: auch Spaß mit ihnen zu haben. Sie werden einfach viel zu schnell groß und unabhängig – ich will diese Zeit mit ihnen genießen, so lange ich darf.

Wofür bist du dankbar?

Wohnt deine Mutter um die Ecke oder hast du eine tatkräftige Freundin? Ist dein Mann ein Kinderflüsterer oder sind deine Kinder trotz aller Arbeit einfach wunderbar?

Wenn wir uns bewusst machen, wie gut es uns in vielen Bereichen eigentlich geht, dann können wir unser Leben ganz anders anpacken. Lebensbejahend und zuversichtlich.

Und das hat nicht nur einen ganz entscheidenden Einfluss auf unser Leben, sondern auf die Entwicklung unserer Kinder und was für eine Einstellung sie zum Leben entwickeln.

Lachen sie ihm entgegen oder dominiert Furcht und Passivität ihr Leben? Geben wir unseren Kindern das Gefühl, gewollt und geliebt zu sein? Geben wir ihnen Sicherheit und Geborgenheit? Das sind viel wichtigere Dinge, als es materielle je sein können.

Unsere Kinder schauen sich so viel von uns ab – und ich möchte das meine Kinder voller Zuversicht aufwachsen.

(Deine Kinder) kommen durch dich, aber nicht von dir, und obwohl sie bei dir sind, gehören sie dir nicht. Du kannst ihnen deine Liebe geben, aber nicht deine Gedanken; denn sie haben ihre eigenen Gedanken. Du kannst ihrem Körper ein Haus geben, aber nicht ihrer Seele; denn ihre Seele wohnt im Haus von morgen, das du nicht besuchen kannst – nicht einmal in deinen Träumen. Du kannst versuchen, ihnen gleich zu sein, aber suche nicht, sie dir gleich zu machen; denn das Leben geht nicht rückwärts und verweilt nicht beim Gestern. Du bist der Bogen, von dem deine Kinder als lebende Pfeile ausgeschickt werden … Lass die Bogenrundung in deiner Hand FREUDE bedeuten. Kahlil Gibran (1883-1931), syrisch-amerikanischer Dichter und Maler

Natürlich gibt es viele Mamas mit besonders schwierigen Umständen: Lasst uns zum Beispiel mal über allerziehende Mütter reden oder Eltern von behinderten Kindern – die absoluten Superhelden unserer Zeit. Was für eine krasse Herausforderung sich um die Kids zu kümmern und gleichzeitig den Unterhalt ganz alleine zu bestreiten. Oder Kinder mit besonderen Bedürfnissen großzuziehen. Das ist nicht einfach und wir sollten als Gesellschaft und als Mamas unser Möglichstes tun, um ihnen beizustehen.

In meiner Nachbarschaft wohnt eine ganz wunderbare Single Mum: Sie hat eine tolle Einstellung und obwohl sie bestimmt die eine oder andere dunkle Stunde hat, ist sie mit ihrer positiven Einstellung zum Leben einfach ein absolutes Vorbild für ihre Kinder. Ihr Tipp: Hilfe annehmen – es geht einfach nicht alles alleine. Wir brauchen einander. Let’s do this!

Kleine Info zum Intro: Natürlich finde ich auch Artikel wichtig, die mehr Unterstützung für Familien mit Kindern fordern – von Arbeitgebern, Politik und Co. Aber ich möchte meinen Fokus nicht ständig auf Probleme legen, sondern schon in Lösungen denken und handeln. Ich möchte, dass Dankbarkeit meine Grundeinstellung ist – auch wenn es nicht immer einfach ist.