Diese Woche sind viele in Grusel-Stimmung und ich möchte die Gelegenheit nutzen, ein kleines, bescheidenes Statement darüber abzugeben: Denn meine Kinder werden kein Halloween feiern – dieses Jahr nicht und auch in Zukunft nicht.

Ich will dabei überhaupt niemanden verurteilen, der Halloween feiert oder ihm den Spaß nehmen. Mir persönlich ist nur sehr wichtig geworden, nicht alles mitzumachen, was für Kinder angeboten wird. Ich möchte ganz bewusst (und als Mami natürlich subjektiv) darüber entscheiden, was ihnen gut tut und was nicht.

4 Dinge, die mir an Halloween nicht gefallen:

1. Der Ursprung von Halloween

Die meisten Quellen sind der Meinung, dass Halloween auf des keltische Totenfest Samhain zurückzuführen ist: Damals gingen die Druiden von Haus zu Haus um Opfer für das große Feuer einzusammeln – dabei waren angeblich nicht nur Tier- sondern auch Kinder-Opfer (!) erwünscht. Ganz schön ironisch, oder?

Ich finde den Ursprung von Dingen schon sehr wichtig: Wo ist etwas entstanden, wieso und zu welchem Zweck? Allein mit dieser Info im Hintergrund wäre Halloween schon für mich gestorben.

Nun gibt es andere Quellen, die Halloween mit christlichen und anderen Bräuchen in Verbindung sehen. Sie sagen aus, dass sich die Menschen an diesem Tag gruselig anziehen, um sich vor bösen Mächten zu schützen und / oder den Toten zu gedenken.

Für mich ist das eine Sache von Fokus: Was möchte ich in meinem Leben Raum geben – Leben oder Tod? Ich entscheide mich da ganz klar für das Leben und auch dagegen, Angst vor dem Tod oder bösen Mächten zu haben.

2. Der Gruselfaktor

Hey, sagst du, das Gruseln ist doch genau der Grund, warum ich Halloween so cool finde! Kann sein. Aber ich glaube, als Erwachsene können wir manchmal gar nicht mehr so richtig unterscheiden, wann etwas ein bisschen lustiges Erschrecken ist und wann etwas Kindern schon richtig große Angst macht.

Ich habe schon mit einigen Kindern gesprochen, die viel zu früh Horrorfilme schauen durften und deshalb nicht mehr ohne Angst schlafen gehen konnten. Je nachdem welchen Rahmen man für Halloween wählt, kann das Fest eine ähnlich traumatische Auswirkung auf Kinder haben.

Wir als Erwachsenen wissen meist genau, wenn etwas nur Spaß ist – für Kinder ist das je nach Wirkung oft nur schwer begreiflich.

3. Die Vorbilder

Hexe, Skelett, Killerpuppe oder Massenmörder – was soll dein Kind werden? Klingt das für dich auch so sarkastisch? Warum finden wir es cool und lustig unsere Kinder als etwas zu verkleiden, von dem wir niemals möchten, dass sie diesen Figuren charakterlich entsprechen?

Kinder lassen sich leicht beeinflussen, vor allem negativ. Und sie sehnen sich nach guten Vorbildern. Du bist ein Vorbild für deine Kinder und bestimmt ein gutes.
Aber es kann nicht schaden ihnen mehr gute Vorbilder zu geben, mit denen sie sich identifizieren können: Ritter, Prinzessinnen, Cowboys, SuperheldenInnen und viele mehr – Figuren, die auch mal kontrovers sein dürfen, aber die sich vor allem für gute Werte einsetzen.

4. Die vermittelten Werte

„Süßes sonst gibt’s Saures!“ ist das Motto an Halloween. Lustig gemeint, aber im Grunde eine Forderung, deren Nichteinhaltung, nichts Gutes verheißt. Einige Verwandte und Bekannte von mir haben schon erfahren, was es heißt, wenn man nicht die Tür aufmacht (es soll Leute geben, die nicht immer zu Hause sind) oder wenn die Süßigkeiten ausgegangen sind:
Der Pflanzen im Garten waren ausgerissen, die Hauswand beschmiert und so weiter.

Ich liebe es, Kinder zu beschenken, nicht nur meine eigenen. Aber nur freiwillig und nicht weil ich dazu rotzig aufgefordert werde.

Ist das wirklich, was wir unseren Kindern beibringen möchten: Forderungen zu stellen und bei Nichteinhaltung Eigentum zu zerstören oder Gewalt anzuwenden?

Alternativen zu Halloween:

Ich finde es super Feste zu feiern und meine Kids sind große Freunde von Partys. Natürlich sperre ich meine Kinder nicht zu Hause ein, vor lauter Angst, dass sie die böse, böse Welt auch mal erschrecken könnte.

Aber es gibt genug Dinge auf der Welt, die Kindern Angst machen – da muss ich ihnen nicht das Gruseln lernen. Gerade das Zuhause von Kindern sollte für sie wie eine sichere Burg sein.

1. Motto-Partys mit kind- und altersgerechten Themen

Für Kinder genauso wie für Erwachsene finde ich Motto-Partys toll und jede Geburtstagsparty meiner Kinder hatte ein bestimmtes Motto.

Natürlich kannst du den Halloween-Hype als Anlass nutzen, um mal wieder eine richtig coole Motto-Party als Alternative zu feiern – du bestimmst die Regeln! Achte darauf, dass alles kind- und altersgerecht abläuft und darauf,  dass du die Werte vermittelst, die du deinen Kindern mitgeben möchtest …

Hier geht’s zu einer kleinen Auswahl an Kostümen*

2. Gutes tun: Süßigkeiten verteilen und nicht nehmen

Wenn meine Kinder älter sind, möchte ich an Halloween mit ihnen Süßigkeiten an bedürftige Kinder oder Obdachlose verteilen. Ich glaube, die Freude, die meine Kinder erwartet, wird um ein Vielfaches größer sein, als die Freude, die sie erwartet, wenn sie von fremden Menschen Süßigkeiten einfordern.

In der Weihnachtszeit habe ich schon mit Freundinnen Plätzchen an die Obdachlosen, aber auch an die Bahnmitarbeiter bei uns am Hauptbahnhof verteilt und das Ergebnis war gigantisch. Die bekommen ja immer den Ärger von uns Fahrgästen ab und waren total überwältigt, dass mal jemand positiv an sie denkt.

Kleinigkeiten verändern Menschen, auch unsere Kinder.

Du kannst mitentscheiden, ob diese Kleinigkeiten positive oder negative Auswirkungen haben werden. Ich wünsche mir, dass meine Kinder Menschen werden, die mehr geben als zu nehmen – und das werde ich ihnen von klein auf beibringen.

PS: Ein Kürbis-Gesicht dürfen meine Kinder trotzdem schnitzen, wenn sie alt genug dafür sind – aber vielleicht ein Lustiges. Denn Lachen ist gesund. 😉 Aber wir werden es nicht an der Haustür aufstellen, denn genau das war früher das Zeichen dafür, das hier das Kind wohnte, dass geopfert wurde. Nicht ganz mein Humor.

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