Heute stelle ich euch ein ganz tolles junges Kinder Fashion Label vor: LOVE kidswear, gegründet von Franziska Bergmiller – eine supersympathische und stylishe Mom von zwei Kindern, die ich im Shop Coco Monaco besucht habe, bevor sie im Laufe des Monats ihren eigenen neuen Shop in München-Haidhausen eröffnen wird.

Franziska Bergmiller von LOVE kidswear im Interview

1. Franziska, stell dich doch mal vor.

Ich bin Franziska, Mutter von 2 Kindern und bin Designerin und Gründerin des Kids Labels LOVE kidswear. Ich habe schon für Vivienne Westwood in London gearbeitet und danach als freiberufliche Designerin und Stylistin in Berlin und in München.

2. Wie ist LOVE kidswear entstanden?

Das Label LOVE kidswear gibt es seit 2015. Es hat mir einfach gefehlt, etwas Kreatives zu erschaffen und so habe ich erst mal angefangen Babybodys selber zu bedrucken. Es wurde immer öfter nach einer ganzen Kollektion für Shootings gefragt und so kamen mehr und mehr Teile dazu. Früher waren es eher 10 bis 15 Kollektionsstücke, heute etwa 20 bis 25.

3. Beschreibe doch mal den Stil deiner Designs.

Handgemachte Prints, die anschließend von einem ehemaligen Kollegen von mir, mit dem ich bei Vivienne Westwood gearbeitet habe, digital umgesetzt werden. Einige meiner Kollektionsstücke sind übrigens unisex.

An Materialien liebe ich überfärbtes Organic Cotton, sodass ein schöner prewashed Charakter entsteht, der sich richtig zart und weich auf der Haut anfühlt. Das Tragegefühl ist ja bei Kindern besonders wichtig. So entsteht auch ein gewollter Vintage Touch, der für Lieblingsstücke stehen soll, die man gerne weitervererbt. Unsere Kleidungsstücke sind frei von Chemikalien, daher ist es natürlich wichtig alles auf links zu waschen. Aber die Qualität wird dadurch absolut nicht gemindert.

Ich arbeite gerne mit Stoffen für Damenmode, in der aktuellen Kollektion sind das zum Beispiel viele Hemdenstoffe. Aber ich arbeite auch gerne mit dem nachhaltigen Material Tencel. Es fällt wunderschön und fließend und fühlt sich richtig gut an.

Meine Designs sind zwar für Kinder, aber nicht kindlich. So kam es auch, dass ich immer häufiger gefragt wurde, ob es die Kleidungsstücke auch für Frauen gibt, weil sie sie auch gerne selber tragen wollten. So entstand die integrierte Womenswear Kollektion.

Den kitschigen Mutter-Tochter-Partnerlook im Mini-me-Stil mag ich persönlich nicht so gerne. Aber wenn Mutter und Kind einen coolen Look aus dem gleichen Material oder Schnitt haben oder ein besonders schön geschnittenes identisches Kleidungsstück – dann hat das absolut seine Berechtigung und ist auch bei unseren Kunden sehr beliebt.

4. Wo holst du deinen Inspirationen her?

Ob Filme, Natur, Fashion oder Instagram – da lasse ich wirklich die ganze visuelle Welt auf mich einwirken, bis ich merke, „das ist es!“ und mich dann darauf fokussiere.

5. Wo lässt du produzieren?

Ich lege großen Wert auf eine nachhaltige und faire Produktion. Deshalb werden alle Kleidungsstücke in Portugal gefertigt, das ja für gute Arbeitsbedingungen bekannt ist. Die Produzenten kenne ich noch aus meiner Zeit bei Vivienne Westwood persönlich und bin regelmäßig vor Ort, um alles Wichtige zu besprechen.

Das sind alles kleine Familienunternehmen, da überprüfe ich die Arbeitsbedingungen sorgfältig und schaue mir auch Dinge wie die sanitären Anlagen an.

6. Wie schaffst du es, ein Label aufzubauen und gleichzeitig Mutter zu sein? Besonders in den ersten Jahren hattest du ja noch zwei Kleinkinder.

Meine Kinder sind jetzt 6 und 7 Jahre alt und inzwischen ist es natürlich leichter geworden, weil sie schon viel selbstständiger sind als damals.
Ich habe früher immer die Nachmittagsbetreuung für die beiden übernommen, weil es mir einfach wichtig war. Man hat ja als berufstätige Mutter immer mit diesem Konflikt der Vereinbarkeit.

Meine Entscheidung hat dazu geführt, dass ich oft abends gearbeitet habe, wenn die Kinder schliefen. Es war nicht einfach, aber ich habe es geschafft.

7. Wo geht es hin mit LOVE kidswear?

Ich möchte langsam und gesund wachsen. Fast Fashion wird es von mir nicht geben. Aber ich werde meinem Stil treu bleiben und noch viele schöne Lieblingsstücke entwerfen.

8. Was ist dein Tipp für eine Mom, die ihr Business gerade startet?

Es hilft auf jeden Fall, wenn man das liebt, was man macht. Was mir meinen Start einfacher gemacht hätte, wäre ein Sparrings Partner, der genau die Bereiche übernommen hätte, die nicht meine persönlichen Spezial-Gebiete sind. In meinem Fall waren das Marketing und Kommunikation, wofür ich inzwischen gute Leute habe.

Andererseits genieße ich es auch, weniger Reibungsfläche zu haben, weil es niemanden gibt, mit dem ich alles abstimmen muss.


Vielen Dank für das schöne Interview!

Neben der coolen, stylishen Kleidung gibt es übrigens auch richtig schöne und hochwertige Kids Tableware von LOVE kidswear x Annika Schüler. Schaut also unbedingt mal entweder persönlich in München in Franziskas neuen Shop oder online vorbei.