Liebe Mami in der gleichen Situation,
ich weiß ganz genau, dass dieser Blogpost auf vielleicht müde, aber interessierte Augen treffen wird. Denn wenn eine Sache Mangelware ist, solange die Kinder klein sind, dann ist es die Zeit für uns selbst. Aber mit ein bisschen Kreativität und Motivation lassen sich immer mal wieder kostbare Augenblicke finden, in denen die freie Zeit gut genutzt werden kann.
7 Zeitmanagement-Tipps für Mamis
1. Umarme den individuellen Rhythmus deiner Familie:
Jede meiner Freundinnen mit Kindern hat einen komplett anderen Tagesablauf. Und du hast vermutlich schon gemerkt, dass es nicht zum Happiness-Faktor beiträgt, deine Kinder mit denen deiner Freundinnen zu vergleichen. Genauso wenig hilft es dir krampfhaft zu versuchen, die gleichen Tagesabläufe umzusetzen. Umarme die Besonderheiten deiner Familie. Grundsätzlich ist es für Kinder einfacher jeden Tag einen ähnlichen Schlaf-Rhythmus zu haben. Aber wir bekommen das ehrlich gesagt auch nicht jeden Tag hin und trotzdem kommen unsere Kleinen ganz gut damit klar.
Überlege dir also, welcher Tagesablauf für dich und deine Familie am meisten Sinn macht und gewöhne dann deine Kinder daran. Manchmal dauert es ein paar Tage, aber lass nicht locker – es lohnt sich. Meine Kinder sind oft müde, aber würde nie freiwillig schlafen gehen. Also lege ich sie einfach zu mir ins Bett und kuschele mit ihnen oder lese ihnen etwas vor, während sie in ihrem Bett liegen, bis sie eingeschlafen sind. Noah versteht auch schon sehr gut, dass er nach dem Schlafen wieder viel besser spielen kann.
2. Plane deinen Tag im Vorraus:
Jeden Morgen, oft sogar schon den Abend vorher, mache ich mir einen genauen Plan, was ich an dem Tag schaffen möchte (meist mithilfe von To-do-Listen). Dann versuche ich mich so gut wie möglich daran zu halten. Setze dir also keine unerreichbaren Ziele, sonst bist du am Ende des Tages nur frustriert.
Wertvolle Helfer bei der Planung sind mir Apps wie Trello oder Wunderlist. Bei beiden kann ich auch zusammen mit meinem Mann Listen erstellen und wir können uns gegenseitig Aufgaben zuweisen. So bleibt nichts unerledigt.
Mit Sophia habe ich gemeinsame Notizbücher auf Evernote, in denen wir unsere Ideen festhalten und das Wichtigste dort im Work Chat besprechen. Dadurch kann der andere immer antworten, sobald er die Nachricht liest – denn mit der Zeitverschiebung von 5 Stunden ist es gar nicht so einfach, gleichzeitig etwas zu besprechen.
3. Die 3-Minuten-Regel:
Schnell auf eine SMS antworten, jemanden zurückrufen oder noch etwas organisieren. Auch wenn dein Zeitplan schon aus allen Nähten platzt, lohnt es sich, die 3-Minuten-Regel einzuhalten. Die besagt, dass du alles, was du innerhalb von 3 Minuten komplett erledigen kannst, sofort tun solltest, sobald die Aufgabe auftaucht. Denn der Aufwand, sich später wieder in einen Vorgang hinzudenken und dann zu reagieren kostet dich viel mehr Zeit als diese 3 Minuten.
4. Kinder in die Hausarbeit mit einbeziehen:
Also Noah noch ein Baby war, habe ich versucht, zu kochen, zu putzen und aufzuräumen, als er geschlafen hat. Würde ich das heute noch machen, hätte ich niemals Zeit für mich.
Was ich festgestellt habe: Kinder lieben es zu helfen, wenn man sie motiviert und lobt. Kein Kind ist schon immer faul, nur vielleicht frustriert, weil seine Helfmanöver als Störung abgeblockt wurden.
Bad: Noah liebt es mir beim Wäsche aufhängen zu helfen. Er zieht die Wäsche aus der Trommel, verkündet lautstark, wem sie zuzuordnen ist und reicht sie mir zum Aufhängen. Er hat genau die richtige Größe, damit keiner von uns sich bücken muss, um an die Wäsche zu kommen.
Natürlich verteilt meine Großer dabei im Eifer des Gefechts manchmal die Wäsche auf dem Boden, aber ich achte einfach darauf, dass der Boden immer soweit sauber ist. Jolie liegt in der Zeit fröhlich auf ihrer Krabbeldecke und greift nach ihren Spielsachen. Auch Noah hat immer ein paar kleine Autos im Bad stehen, für den Fall, dass ihn die Lust am Helfen verlässt. Oder wenn ich zum Beispiel Waschbecken und Toilette putze, wobei ich wirklich keine Hilfe von ihm gebrauchen kann.
Küche: Unsere Küche ist zum Wohnraum hin offen. Noah hilft mir nach dem gleichen Prinzip, wie beim Wäsche aufhängen mit dem Geschirrmaschine ausräumen und macht es erstaunlicherweise recht sorgsam und ohne dass er etwas runterwirft. Allerdings muss ich da wirklich auf Zack sein, um ihm das Geschirr schnell aus der Hand zu nehmen.
Wenn ich kochen möchte, schnalle ich mir Jolie meist im Marsupi um, denn genau dann fängt lustigerweise ihre eher ungeduldige oder müde Phase an. Vom Marsupi aus hat sie einen prima Überblick und schläft durch das Schaukeln oft ein. Noah versteht hingegen schon super, dass es auch für ihn von Vorteil ist, wenn er sich alleine beschäftig, solange die Mami kocht – denn dann bekommt er schneller etwas Leckeres zu essen.
Wohnzimmer: An dieser Stelle möchte ich meinen fleißigsten Helfer bei der Hausarbeit lobend erwähnen – einen Staubsaug-Roboter:
Ich wäre selber nie auf die Idee gekommen, mir einen Staubsaug-Roboter zu wünschen, wenn nicht meine Großeltern sich einen angeschafft hätten. Sie haben eine Kartäuser-Katze (die ja gerne mal haaren) und vielen Treppen in einem großen Haus. Nachdem sie nicht mehr aufgehört haben von diesem Wunder namens Roomba zu schwärmen, der Katzenhaare bezwingt und Treppen eigenständig überwindet, haben wir uns entschlossen uns das gute Gerät mal genauer anzuschauen. Und ich bin total begeistert von diesem Staubsaum-Roboter und hoffe, dass er mir noch viele Jahre treu ist. Sehr empfehlenswert!
Super guter Nebeneffekt: Die Kids lieben ihren Robi und sind von ihm total fasziniert! Auch wenn beide wirklich selten weinen, hören sie spätestens auf, wenn man ihren anmacht und er vor ihren Augen anfängt herum zu fahren.
Beim Staubwischen gebe ich Noah einfach auch ein Staubtuch in die Hand und er benutzt es, um seine Spielsachen damit zu entstauben. Auch ein Putzset für Kinder ist eine große Hilfe, denn dann machen sie dich beim Kehren begeistert nach, anstatt ungeduldig zu werden.
5. Sorge dafür, dass deine Kinder gut und viel schlafen:
Meine Lieblingsbeschäftigung am Morgen, nachdem die Kids angezogen sind und gefrühstückt haben: Sie auspowern! Konkret bedeutet das zur Zeit, Jolie in ihr Spielparadies (aka Laufstall) oder auf den Teppich des Kinderzimmers legen und sie zu ihren Spielsachen robben lassen, auch wenn ich sie am liebsten den ganzen Tag im Arm halten würde. Mit Noah Ball spielen, ihn endlos die Rutsche hochklettern und wieder runterrutschen lassen, im Sandkasten spielen, Schlagzeug spielen oder spazieren zu gehen.
Es gibt noch unendlich viele Möglichkeiten mehr, deine Kinder, die Zeit in der sie wach sind voll auskosten zu lassen. Je mehr sie die Gelegenheit haben sich auszutoben, umso besser schlafen sie danach. Malen und Bücherlesen kommen dann eher vor dem Schlafen zum Einsatz, um den aufgedrehten Schatz wieder runter zu bekommen. Grundsätzlich schlafen meine Kinder besser, wenn ich im gleichen Zimmer bin. Also schnappe ich mir meinen Laptop und lasse Jolie und Noah rechts und links von mir im Bett einschlafen. Sobald sie schlafen haue ich in die Tasten was das Zeug hält.
6. Den Fokus behalten:
Jedes Mal, wenn ich endlich Zeit habe, merke ich, wie schwer es ist, den richtigen Fokus zu setzen. Während die Kinder noch wach sind, gehen mir unzählige Dinge durch den Kopf, die ich noch erledigen muss. Habe ich endlich mal ein paar ruhige Minuten, fällt es mir total schwer, die richtigen Prioritäten zu setzen und diese diszipliniert abzuarbeiten. Umso dankbarer bin ich für meine To-do-Listen (Punkt 2), die mir dann zur Orientierung dienen.
7. Manchmal musst du dich entscheiden – schlafen oder Träume umsetzen:
Ich weiß, es klingt irgendwie total hart. Aber egal, was du erledigen möchtest, ob Sport machen, ein Buch lesen oder einem Hobby nachgehen – gerade mit kleinen Kindern musst du die Zeit da abknapsen, wo es geht. Und am einfachsten ist das: beim eigenen Schlaf. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich es Lernen kann, weniger Schlaf zu benötigen. Das ist vor allem eine Frage der Motivation. Wenn wir mit jungen Erwachsenen über ihre Ziele reden, sagt Theo immer: „Worüber könntest du bis 4 Uhr morgens reden, ohne dass du merkst, dass die Zeit vergeht?“ Und das ist dann das, was du statt schlafen tun könntest.
Mich begeistert zum Beispiel unser „style. pray. love.“-Projekt so sehr, dass ich darüber viel weniger Schlaf benötige, als ich das sonst eigentlich tun würde. Außerdem tröstet mich der Gedanke, dass ich noch so viele Gelegenheiten zum Schlafen in meinem Leben haben werde. Es genau wie mit dem Putzen. Kaum ist man fertig, könnte man schon wieder anfangen. Genauso ist es mit dem Schlafen. Manchmal muss man einfach über seinen inneren Schweinehund springen und einfach loslegen. Du schaffst es!