Letzte Woche war ich auf der Kids Fashion Show von CWF (Children Fashion Worldwide) eingeladen* und hatte eine Menge Spaß: Hier waren nicht nur ein paar liebe Mama-Blogger und die Kids Fashion Einkäufer von Ludwig Beck, Oberpollinger und Co. – sondern auch das ProSieben-Magazin red! und als besondere Gäste YouTuberin Faye Montana, Schauspielerin Monica Ivancan und Kinder-Supermodel Anna Pavaga.
Neben den schönsten Looks der Show (weiter unten im Post) habe ich ein Interview mit Eugen Chakhnovitch geführt. Eugen Chakhnovitch ist Head of Sales bei Children WorldwideFashion und es ist superspannend, wie er seinen anspruchsvollen Job in der Fashion-Branche managed:
Kids Fashion Interview mit Eugen Chakhnovitch
1. Eugen, stell dich doch mal vor:
Ich arbeite für Children Fashion Worldwide, kurz CWF. Unser Head Quarter liegt in Frankreich in der Nähe von Nantes. Wir designen dort die Kindermode für einige der bekanntesten Designer: Chloé, Givenchy, Karl Lagerfeld, DKNY, Little Marc Jacobs, Hugo Boss, Zadig & Voltaire, Timberland.
Dafür arbeiten wir mit den Moodboards und Looks der Designer und kreieren eine kindgerechte Variante, die zur jeweils aktuellen Erwachsenen-Kollektion passt.
2. Children Worldwide Fashion (CWF) hat auch eigene Fashion Labels, welche sind das?
Unsere Hausmarken sind Billieblush für die Mädchen und Billybandit für die Jungs. Außerdem haben wir noch die Marke Carrément Beau, was so viel heißt wie: „Einfach schön!“
Billieblush und Billybandit, sind vom Design her superstylish, frech und cool mit fröhlichen, bunten Farben. Carrément Beau hat einen klassischen, aber wunderschönen typisch französischen Stil mit viel Liebe zum Detail.
Alle drei Fashion Labels sind sehr beliebt bei Kindern und ihren Eltern und stehen auf ihren eigenen Beinen.
3. Wie findet die Designer-Mode für Kids den Weg zu den Käufern?
Aktuell hauptsächlich über andere Geschäfte, wie in München eben Oberpollinger oder Ludwig Beck. Aber wir haben auch Outlets zum Beispiel eines in der Nähe von Berlin, ebenso in Frankfurt. Bald wollen wir eigene Shops mit Kids Fashion aufmachen, sie werden „Kids around“ heißen. Einen Store haben wir bereits neu in Hamburg eröffnet, er heißt „Claire et Zoé“.
4. Du hast einen tollen Draht zu Kindern, sie lieben dich. Woher kommt das?
Kinder merken, wenn man ehrlich ist und es ernst meint. Man kann ihnen nichts vormachen. Ich verändere mich nicht. Ich bin einfach immer ich selber, egal mit wem ich es zu tun habe: mit Vorständen oder bekannten Persönlichkeiten, genauso wie mit meiner Familie, Angestellten oder ganz Fremden.
5. Was wolltest du eigentlich als Kind werden?
Ich komme aus St. Petersburg und meine Mutter war dort in einem Mode-Atelier Schneiderin. Sie hat mich zur Arbeit mitgenommen, als ich ungefähr so alt war wie dein kleiner Leon jetzt, also von etwa 1,5 Jahren bis zum Alter von 6 Jahren. Das hat mich geprägt und ich wusste, ich will etwas mit Mode machen. Da kenne ich mich aus und da fühle ich mich Zuhause.
Ich habe erst klassisch Einzelhandelskaufmann gelernt, dann eine Weile bei Philipp Plein gearbeitet. Davor machte ich mich sogar mit 18 Jahren selbständig und eröffneten meinen eigenen Store. Damals war Ed Hardy total angesagt, aber es gab noch keinen deutschen Handel. Ich war einfach mutig, wurde ins eiskalte Wasser geworfen und habe dadurch alles Wichtige gelernt, was ich für das schnelllebige Mode-Business lernen musste.
6. Was liebst du am meisten an deinem Job?
Dass ich so viel in meiner Arbeit erlebe und dass wir so viele Möglichkeiten haben, Kids Fashion interessant zu machen. Wir sind ein junges Team, weil ich es liebe, wenn jemand noch viele eigene Ideen hat und noch nicht eingefahren ist. Ich will offen bleiben für Neues und immer frischen Wind reinbringen.
7. Was sind die nächsten großen Trends im Kindermode?
Ganz ähnlich wie bei den Erwachsenen: Die Lust auf Mainstream Fashion wird zurückgehen und die Liebe zu individuellen Kleidung wird zunehmen. Sowohl Erwachsenen als auch Kinder wollen nicht mehr ähnlich angezogen sein. Sie wollen mit ihrer Kleidung ein individuelles Statement setzen.
Billieblush ist da das beste Beispiel: Das Label läuft so gut, weil die Designs so kreativ und einfach anders sind als alle anderen, so besonders auf eine positive Art und Weise.
8. Was ist deine eigene Kleidungs-Philosophie?
Ich kaufe mir lieber hochwertige Kleidung, als viele verschiedene Sachen, die nach einmal Waschen schon ausgeleiert sind. Ich beobachte zwar alle Trends und gehe gerne shoppen. Aber bis ich etwas finde, was mir wirklich gefällt, dauert es meistens etwas länger. Wenn ich dann etwas gefunden habe, weiß ich, dass ich es gut kombinieren kann und lange Freude daran habe.
9. Würdest du sagen, dass eher Eltern oder ihre Kinder entscheiden, was an Kinderkleidung gekauft wird?
So genau kann ich das gar nicht sagen, was ich aber an den Kindern sehr schätze, ist ihr ehrliches und direktes Feedback auf unsere Fashion. Ich mag es einfach, wenn sie mir sagen, warum ihnen welches Teil nicht gefällt, denn damit können wir super arbeiten.
10. Wie schaffst du den Spagat zwischen Arbeit und Freizeit?
Mir ist es für meine Angestellten und mich wichtig, dass wir bei der Arbeit Spaß haben und auch keinen Druck mit nach Hause nehmen. Wir alle arbeiten besser, wenn wir Zuhause Energie sammeln können. Natürlich gibt es immer Zeiten, in denen man beruflich mehr gefordert ist, aber die Balance muss stimmen.
Die schönsten Looks der Fashion Show von CWF für Frühling / Sommer 2019:
Nächste Woche schreibe ich euch mehr über das Kinder-Supermodel Anna Pavaga, seid gespannt!
*In freundlicher Kooperation mit CWF – danke für die Einladung zur Fashion Show und für das Interview!