Meine Freundin Liane Rodrigues ist Lehrerin aus Leidenschaft und zwar eine, die wir selber alle gerne als Lehrerin gehabt hätten: Superklug, superlieb, superengagiert. Obwohl sie selbst noch keine eigenen Kinder hat, liebe ich es, wie sie auch neben der Schulzeit noch ehrenamtlich in die Zukunft von Kindern aller Altersgruppen investiert.
Weil ich mir selbst schon langsam Gedanken zur Schulzeit meiner Kids mache, habe ich sie gefragt, ob sie uns ihre besten Tipps aufschreiben kann, wie wir unsere Kinder auf die Schulzeit vorbereiten können und beim Schulstart die Nerven behalten.
Vielen Dank Liane, für diese genialen Anregungen, du hast mich wirklich sehr beruhigt!
Aber lest doch mal selbst:
Das sind die 5 wichtigsten Tipps für Eltern von Schulanfängern
Nach dem Kindergarten wartet der nächste große Meilenstein auf die Kleinen. Die Schule! Das kann ganz schön aufregend sein und nicht nur für die Kinder. Oft wissen auch die Eltern bei ihrem ersten Kind noch nicht, was auf sie zukommen wird.
Was braucht mein Kind? Was muss es können? Woran muss ich denken? Diese und viele andere Fragen beschäftigen die Eltern.
Ich habe hier 5 Tipps, die vor allem eins sollen: dir die Angst vor dem Schulstart nehmen!
1. Dein Kind muss nicht alles können!
Wenn man an die eigene Schulzeit zurückdenkt, hat man den Eindruck, dass man die ganze Zeit still sitzen und zuhören musste. Regeln und noch mehr Regeln.
„Wie soll mein Kind das bloß schaffen? Es sitzt keine 5 Minuten ruhig.“ Keine Angst! Heutzutage ist es erwünscht, dass sich die Schüler nach Aufforderung der Lehrer bewegen müssen. Vor allem am Anfang der Schulzeit werden viele Bewegungspausen eingebaut. Natürlich sind auch Regeln in der Schule wichtig, aber wo sind sie das nicht? Wenn sich dein Kind zu Hause schon an einige Regeln halten muss, wird es in der Schule auch nicht so schwer werden.
Dann ist da noch die Feinmotorik. „Die Schüler müssen ordentlich ausmalen und viel basteln.“ Dein Kind mochte das aber noch nie und jetzt soll es auch noch schreiben lernen? Lass dich nicht von diesem Gedanken stressen. Zum einen wird es immer Kinder sowie Erwachsene geben, die nicht gerne malen oder basteln.
Zum Anderen lernen die Kinder das Schreiben unterschiedlich schnell. Das Kind sollte man allerdings nie unter Druck setzen, da es sonst die Lust am Schreibenlernen ganz verliert. Außerdem schreiben manche Kinder ordentlich und andere weniger ordentlich. Meine Meinung dazu: Hauptsache das Kind schreibt erstmal!
2. Traut euren Kindern etwas zu!
Mit dem Start in die Schulzeit müssen die Kinder ziemlich schnell selbstständig werden. Sie müssen darauf achten, dass ihr Platz in der Schule ordentlich bleibt, die Stifte müssen in das Mäppchen einsortiert werden, Hausaufgaben müssen aufgeschrieben werden und manchmal müssen sich sogar wichtige Informationen gemerkt werden, um sie zu Hause den Eltern weiterzugeben.
Natürlich müssen sie das nicht alles von heute auf morgen können. Sie werden langsam herangeführt.
Was du als Mutter/Vater tun kannst? Deinem Kind hilft es, wenn es zu Hause schon lernt, selbstständig und eigenverantwortlich zu sein, z.B. das eigene Zimmer aufräumen, die Spülmaschine ausräumen, beim Einkaufen helfen, den Tisch decken. (siehe: Kinder & Haushalt: Sollen sie helfen – wenn ja, wie viel?)
Auch wenn dein Kind mit Sicherheit nicht immer alles richtig macht, ist das Loben und Ermutigen entscheidend, damit es in seiner Selbstständigkeit und Eigenständigkeit gestärkt wird. Außerdem solltest du dein Kind dazu ermutigen, Probleme selbst zu lösen. Kinder haben erstaunlich viele Ideen, diese anzugehen.
3. Die Kinder lernen im täglichen Leben!
Wie kann ich die motorischen und kognitive Fähigkeiten von meinem Kind fördern? Welche Lernspiele sind dafür am besten geeignet? Es gibt mittlerweile eine riesengroße Auswahl, sodass man davon fast schon überfordert ist. Am besten und am liebsten lernen die Kinder aber ganz einfach im täglichen Leben.
Geh mit deinem Kind in die Natur, lass es auf Baumstämmen balancieren, erzähl ihm von den verschiedenen Vögeln in den unterschiedlichen Bäumen. Zu Hause kann es beim Backen oder Kochen helfen. Lass es doch mal die Zutaten abwiegen. Das macht den Kindern unglaublich viel Spaß, weil sie es lieben, neue Dinge zu entdecken und zu lernen. Und lies deinem Kind abends Geschichten vor. So hat es auch später oft ein besseren Zugang zu Büchern. Außerdem lernt es, sich eine Weile auf eine Sache zu konzentrieren.
Ganz wichtig ist, das Kind täglich zu fördern, aber niemals zu überfordern. So verliert es nicht die Lust am Lernen.
4. Lernen soll Spaß machen!
Es macht einen großen Unterschied, wie wir mit den Kindern über die Schule sprechen. Aussagen wie: „Ich hoffe, dass es in der Schule gut geht.“ „In der Schule musst du das aber können.“ sind nicht unbedingt hilfreich für einen guten Schulstart. Positive Kommunikation ist so wichtig, damit die Kinder bei dem Gedanken an die Schule ein gutes Gefühl haben und sich darauf freuen.
Meistens ist der Schulranzen schon im Voraus gekauft. Die meisten Kinder wollen diesen schon vorher unbedingt in der Wohnung ausführen. Das sollte auch positiv bestärkt werden. Warum nicht auch Schule spielen? Das macht vielen Kindern Spaß. So wird die Vorfreude immer größer und die Angst vor dem Neuen kleiner.
5. Mach dir nicht zu viele Sorgen!
Materialliste, Bücherliste, was benötigt mein Kind alles am ersten Schultag? Die meisten Schulen händigen den Eltern schon im Voraus eine Materialliste aus. Orientiert ihr euch daran, kann gar nichts mehr schief gehen.
Oft hat sich sogar schon die zukünftige Lehrerin/ der zukünftige Lehrer mit einem Brief bei jedem einzelnen Kind gemeldet. Das ist natürlich das Schönste für die Kinder und macht die Vorfreude riesengroß.
Ich hoffe, dass ich euch ein klein wenig die Angst nehmen konnte. Natürlich bleibt es trotz allem super aufregend. Aber mach dir nicht zu viele Sorgen. Dein Kind wird Schritt für Schritt in der Schule ankommen. Das Wichtigste ist, deinem Kind in allem Schutz und Geborgenheit zu vermitteln. So wird es auch in seiner Unsicherheit lernen, sich immer mehr zuzutrauen.
Ich wünsche euch für den Neustart das Allerbeste! Genießt die Zeit, denn sie geht so schnell vorüber.