Warum lieben wir es eigentlich alle, unsere Babys stundenlang im Arm zu halten, obwohl sich in dieser Zeit nicht allzu viel ereignet? Zum Einen natürlich, weil Babys einfach wundervoll riechen und so faszinierend sind, dass man sie einfach für eine Ewigkeit anschauen könnte.

Zum anderen auch, weil es supergesund für dein Baby ist. Studien (zum Beispiel hier und hier) haben herausgefunden, dass es nicht nur kurzfristig sehr hilfreich dafür ist, dass es mit dem Stillen klappt. Sondern auch dabei hilft, den Schmerz zu reduzieren, den Neugeborene empfinden. Zum Beispiel bei Bauchschmerzen oder beim Impfen.

Es ist sogar auch langfristig das Beste, was du für dein Baby tun kannst: Sowohl das Sozialverhalten als auch die Intelligenz profitieren enorm von diesen intensiven Kuchelzeiten, am besten mit Hautkontakt.

Vielleicht hast du gerade dein erstes Baby bekommen. Vielleicht bist du schon ein paar Monate Mama. Und vielleicht hältst du auch gerade schon dein zweites, oder wie ich, dein drittes Baby im Arm.

Eins ist immer das Gleiche: Das Wissen, dass dieses kleine, unschuldige und superniedliche Wesen komplett auf deine Hilfe und Liebe angewiesen ist. Manchmal überwältigt dich das und du fragst dich, wie du so einen großen Schatz in deinem Leben verdient hast. Und manchmal überfordert es dich und du fragst dich, ob du jemals wieder ein eigenständiger Mensch sein wirst.

Denn seien wir mal ehrlich: Mir hat niemand vorher erzählt, dass es für die nächsten Jahre zu meinen Highlights gehören wird, wenn ich mal alleine auf Toilette darf! Darüber wird nie gesprochen, aber wenn ich mich dazu im Freundes- und Bekanntenkreis umhöre, nicken alle Mütter belustigt und seufzen entnervt. Also beides gleichzeitig, wie nur Mamas es können.

Zurück zum Thema: Gerade beim ersten Baby kann man sich oft noch richtig Zeit für den neuen Erdenbürger nehmen und deshalb solltest du dir wirklich kein schlechtes Gewissen machen lassen. Und die Zeit genießen. Denn auch wenn es dir manchmal unendlich erscheint: Sobald die Kinder immer selbstständiger werden, kommt dir diese intensive Bonding-Zeit im Nachhinein als sehr kurze Episode vor.

Aktueller Lieblingssatz meiner 2-jährigen Tochter Sophia Jolie zum Beispiel: „Das schaffe ich schon alleine.“ Weißte Bescheid.

Übrigens ist das Thema Bindung eines, bei dem sich sowohl versierte Bindungspsychologen als auch Gehirnforscher einig sind:
Der häufige und intensive Kontakt zu einer Bezugsperson ist in den ersten drei Lebensjahren besonders wichtig für die langfristige Entwicklung. Denn hier wird der Grundstein für die Bindungsfähigkeit und das Urvertrauen gelegt. Und das alles hängt, wie wir schon gelernt haben, auch direkt mit der Intelligenz zusammen.

Also, wenn du die Wahl hast: lieber weniger frühkindliche Bildungsprogramme und viel mehr Quality Time und Kuschelzeit mit deinem Baby und Kleinkind – es wird es dir sehr danken. Und lass dir nicht einreden, dass du gerade nichts Wichtiges tust: Hier wird quasi der Grundstein für das erfolgreiche, glückliche und gesunde Leben deines Kindes gelegt. 😉