Du hast ja bereits aus meinem letzten Beitrag erfahren, dass ich mittlerweile pünktlich zur Weihnachtszeit wieder in Deutschland bin. Nach 2 Jahren in Rio de Janeiro wurde das auch wirklich wieder mal Zeit.

Darum verbringe ich die Weihnachtszeit lieber in Deutschland

Und der Grund meines Deutschlandbesuchs liegt auf der Hand: bald schon ist Weihnachten! Nicht nur, dass ich dann gerne mit meiner Familie zusammen bin, sondern aus folgenden Gründen zieht es mich an Weihnachten ins Kalte:

1. Das richtige Klima an Heiligabend

Das tropisch heiße Klima in Rio de Janeiro lässt bei mir leider keine Weihnachtsstimmung aufkommen. Keine kühle Luft, außer der aus den zahlreichen Klimaanlagen. Ich brauche keine warmen Winterklamotten und vom Schnee mal ganz abgesehen.

Also ist es in Rio einfach nur warm und statt den Kamin anzufeuern, mussten wir letztes Jahr die Klimaanlage auf Dauerkühlung stellen. Ungewohnt für mich – daher bin ich zurück ins winterlich kalte Deutschland geflogen. Auch in der Hoffnung, ein paar Tage lang Schnee zu erleben und zumindest einmal Rodeln zu gehen.

2. Oh, wie es duftet!

In Deutschland angekommen, bin ich gleich mit meiner Mama am Samstag auf den vollkommen überfüllten Weihnachtsmarkt gerannt. Ja, ich weiß: ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt. Aber ich habe diese vielen weihnachtlichen Gerüche nur so genossen. Hier Glühwein, da Punsch, dort Bratwurst, weiter drüben Zimt und Bratapfel – einfach alles, was zu Weihnachten irgendwie gehört.

Und das habe ich letztes Jahr in Rio de Janeiro so vermisst. Anstelle der vielen Weihnachtsschokolade gab es Eis. Keine Räucherkerzen mit Tannenbaumduft, keine Thüringer Rostbratwurst, sondern Putenbraten und Reis.

Auch Lebkuchen, Spekulatius und andere Leckereien findet man in Rio de Janeiro nicht oder nur äußerst selten in speziellen Supermärkten, die Produkte aus dem Ausland importieren.

3. Stille Nacht, Heilige Nacht

Ich weiß, das klingt jetzt kitschig, aber ich habe sogar die deutschen Weihnachtslieder vermisst. Lediglich „Stille Nacht, Heilige Nacht“ haben wir letztes Jahr gesunden. Und selbst wenn es andere Weihnachtslieder gab, kannte ich die nicht.

4. Weihnachtsdekoration und Tannenbäume

Eine echte Tanne! Ich freue mich schon aufs Weihnachtsbaumschmücken bei meinen Eltern. Eine echte Tanne bekommt man in Rio nämlich nicht. Und selbst die künstlichen Exemplare schreien bei mir nicht gerade nach „Weihnachten“.

All die Weihnachtsdekoration ist mir sowieso viel zu bunt, zu blinkend und kitschig. Aber das ist Geschmackssache und empfindet jeder sicherlich anders. Für mich gehört eine bunt blinkende Beleuchtung dennoch eher in die Disco als ins Wohnzimmer.

5. Immer mit der Ruhe

Weihnachtszeit ist für uns alle sicherlich oft hektisch. Schließlich wollen alle Geschenke besorgt, das Haus geputzt und alles schön eingepackt sein. Aber in Rio ist es in den Shoppingmalls an den Wochenenden im Dezember einfach nur noch chaotisch.

Und damit auch niemand ums Geschenkekaufen herum kommt, haben die Geschäfte ein paar Tage vor Weihnachten 24 Stunden geöffnet. Guter Service oder Konsumgesellschaft?

6. Mal so richtig ausschlafen?

Okay gut, das klappt seit Arthurs Geburt sowieso nicht mehr so richtig. Aber das deutsche Wetter trägt zumindest dazu bei, sich ab und zu mal ein Stündchen aufs Ohr zu legen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

In Rio stört es mich extrem, wenn wir bei strahlendem Sonnenschein nur daheim hocken und nichts tun. In Deutschland ist das irgendwie nicht so schlimm. Denn gerade bei Regenwetter oder einfach nur trüben Tagen ist man eh viel lieber im Warmen.

Was ich nur ganz verdrängt hatte: Ab 16:30 Uhr gibt es schon keine Sonne mehr. Das drückt wirklich ein wenig aufs Gemüt. 😉

7. Ran an die Würfel

Und was macht man bei trübem Wetter? Richtig, einen gemütlichen Spieleabend mit Freunden. Darauf freue ich mich schon jetzt! In Rio fallen uns schließlich andere Dinge ein, die mehr Spaß machen, wie ein Strandbesuch oder ein Nachmittag/Abend im Park.

8. Vanillekipferl, Plätzchen und Co.

Ich liebe es, Plätzchen zu backen und diese anschließend zu verzieren und in den Vorweihnachstagen alle komplett zu vernaschen. 🙂 Das habe ich zwar vor zwei Jahren in Rio auch gemacht aber eh ich da alle Zutaten beisammen hatte und auch ein heißer Ofen bei ohnehin schon heißen Außentemperaturen war nicht allzu angenehm und hat keine Vorfreude auf warme Plätzchen gemacht.

Soweit ich weiß, wird auch das Plätzchenbacken in den Familien nicht unbedingt als Tradition gehandhabt. Ich kenne außer meinen deutschen Freunden niemanden, der das große Backen angefangen hat. Da wird lieber zur fertigen Panettone gegriffen.

Aber ganz egal, wo du wohnst und wie du Weihnachten feierst. Dieses Fest ist alle Jahre wieder wunderschön und wird egal wo in der ganzen Welt etwas Besonderes sein. In diesem Sinne wünsche ich dir und deiner Familie jetzt schon ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest!